Historie: Die Kanalbrücken

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Kanalbrücken 1935.jpg

Die Kanalbrücken 1935 (VKMS)

Die nördliche und südliche Kanalbrücke wurden zusammen mit den Güterumgehungsbahn gebaut.

Präziser: Die nördliche zweigleisige Kanalbrücke und die beiden südlichen Kanalbrücken, eine eingleisige im Norden und eine zweigleisige im Süden , direkt nebeneinander.


Westlich des Kanals kamen folgende "Gleisbündel" an:

  • Nach Mecklenbeck
  • Nach Lünen
  • Nach Hamm
  • Vom Güterbahnhof Münster ("Ortsgüterkurve")
  • Von Mecklenbeck
  • Von Lünen
  • Von Hamm

Nach dem ursprünglichen Plan wären diese Gleise separat über den Kanal gegangen, mit Brücken entsprechender Breite: Drei Gleise im Norden, vier Gleise im Süden (sogar fünf, wobei mir der Grund dafür nicht bekannt ist). Die Brücken wurden dann aber jeweils eine Nummer kleiner ausgeführt. Westlich des Kanals zweigte die Kurve nach Hamm aus dem Gleis nach Lünen ab und die Kurve aus dem Güterbahnhof führte in das Gleis von Mecklenbeck.

Selbst das wurde wohl alles nicht so (voll) gebaut: Auf den Nördlichen Brücken und der nördlichen der südlichen Brücken liegen anscheinend nur Baugleise (man vergleiche diese Gleise mit der kräftigeren Erscheinung der beiden Gleise im Süden).

Nördliche Brücke

Die nördliche Brücke mit der Nummer 70 (keine BW Nr. bekannt) war als Fachwerkträgerbrücke ausgeführt, was man auch gut im Schattenwurf erkennt, und trug zwei Gleise.

Das Tragwerk bestand aus vier Gruppen mit jeweils drei Streben (diagonal von links aufstrebend, vertikal, diagonal von rechts aufstrebend, ein Dreieck mit mit gemeinsamer oben liegender Spitze bildend), die durch vertikale Streben getrennt waren.

Über diese Brücke liefen die Gleise nach Mecklenbeck (und, wäre es nach dem ursprünglichen Plan gegangen, nach Lünen) und der Verbindungskurve nach Hamm.

Die nördliche Brücke wurde am 01.04.1945 von der deutschen Wehrmacht gesprengt und nach dem Krieg nicht mehr aufgebaut.

Südliche Brücken

Die nördliche Brücke der südlichen Brücken trug die Nummer 69 (BW Nr. 1559) und war eingleisig ausgeführt. Aus Bild und Schattenwurf zu schließen handelte es sich um eine Vollwandträgerbrücke. Darüber lief das Gleis der Ortsgüterkurve. Die Brücke wurde nach der Sprengung im Krieg nicht ersetzt, aber man dachte darüber nach (belegt durch Dokumente zur Kanalverbreiterung; siehe "Historie: Kanalverbreiterung und Brückenneubau").

Die südliche Brücke der südlichen Brücken trug die Nummer 68 (BW Nr. 1558), war anscheinend baugleich mit der Nördlichen Brücke und wie diese zweigleisig ausgeführt. Darüber liefen die Gleise der Strecke aus Mecklenbeck und Verbindungskurve aus Hamm.

Diese Brücke wurde ebenfalls im Krieg gesprengt und im Gegensatz zu den anderen als einzige wieder aufgebaut.

KanalbrückeLeererAuflieger.jpg

Leeres Widerlager auf der Westseite (Blick nach Südwesten) (CT)

Die Widerlager der südlichen Brücken waren für fünf Gleise ausgelegt. Die gebauten Brücken nutzten den südlichen Teil des Widerlagers für drei Gleise. Auf der Nordseite war Platz für zwei weitere , auch wenn die Brücke über den Lechtenbergweg das nicht hergegeben hätte.

Den Fotos von der Kanalverbreiterung nach hat man auch das Widerlager auf der Westseite neu gebaut, wobei dieses durch die die Kanalverbreiterung per se nicht betroffen war. Aus der weiteren Schilderung ist aber der Grund erkennbar.

Zunächst hat man nördlich des alten Widerlagers ein neues erstellt, auf das die alte Kanalbrücke verschoben wurde. Dann wurde das alte Widerlager abgerissen und neu gebaut - etwas höher, um die Durchfahrtshöhe für Schiffe zu vergrößern. Auf dieses Widerlager wurde die neue Kanalbrücke gesetzt. Nach dem Abbruch der alten Kanalbrücke blieb das nördliche Widerlager frei - und hätte für eine zukünftige Kanalbrücke genutzt werden können. Auch die Lechtenbergweg-Brücke hat heute noch Platz für drei Spuren (die Nordseite ist leer).



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