Plan zur Erhöhung der Schienenwegkapazität Gelsenkirchen - Münster

Aus GUB Münster

Auf der Website der DB Netz AG findet sich unter "Nutzungsbedingungen/Nutzungsbedingungen/PEK - Aktuelle Veröffentlichungen" (hätte ich dort niemals vermutet; über Internet-Suche gefunden) auf "Pläne zur Erhöhung der Schienenwegkapazität" unter anderem das Dokument "PEK - Gelsenkirchen Hbf – Münster Hbf (Strecken 2650, 2200)". Und das enthält viele interessante Informationen zum Hbf Münster und auch der - Güterumgehungsbahn.

"Die DB Netz AG hat am 02.12.2020 den Schienenwegabschnitt Gelsenkirchen Hbf – Münster Hbf gegenüber dem EBA und der BNetzA für überlastet erklärt." "Der Plan zur Erhöhung der Schienenwegkapazität (PEK) beschreibt fahrplantechnische und infrastrukturelle Maßnahmen auf als überlastet erklärten Schienenwegen, um dort bestehende Kapazitätsengpässe insbesondere in einem kurz- bis mittelfristigen Zeitraum abzumildern."

Zum Hauptbahnhof Münster:

  • "In Münster Hbf beginnen und enden viele SPNV-Linien. Je Stunde wenden in Münster Hbf etwa 11 Züge, in der HVZ sind es bis zu 14 Züge" (Seite 8)
  • "Hohe Zahl wendender Züge/Linien" (Seite 15, 16)
    • Bereitstellen/Wegsetzen, Stärken/Schwächen
    • Begrenzte Anzahl Bahnsteigkanten
    • Fahrstraßenausschlüsse"
  • "Die begrenzte Zahl an Bahnsteigkanten ist zwar im Laufe der Zeit durch Gleisteilungen erhöht worden. Dennoch ist durch [die oben genannten Gründe] die Gleisbelegung sehr anspruchsvoll" (Seite 16)
  • "Die notwendigen Rangierfahrten zwischen Bahnsteiggleis und Abstellung können nur mit geringer Geschwindigkeit durchgeführt werden und führen zu verhältnismäßig langen Zeiträumen, in denen andere Zugfahrten nicht möglich sind, wenn deren Fahrwege gekreuzt werden." (Seite 16)
  • "Aufgrund der starken Belegung von Personenzügen bestehen nur wenige zeitliche Lücken für Güterzüge, die über Münster Hbf geführt werden müssen (insbesondere SGV der Relation Ruhrgebiet – Rheine)." (Seite 17)
  • "Ein zentraler Engpass ist der Knoten Münster." (Seite 22)
  • "Im Knoten Münster sind zusätzliche Linien im SPNV vorgesehen, die den Planungen zu einer S-Bahn Münsterland entsprechen.." (Seite 24)
  • "Auf den bestehenden Strecken sollen RB-Leistungen in S-Bahnen umgewandelt und ausgeweitet werden." (Seite 24, dort auch geplantes Liniennetz einer S-Bahn Münsterland)
  • "Die bald reaktivierte Strecke Richtung Sendenhorst soll mit bis zu drei Zügen je Stunde bedient werden." (Seite 25)
  • "Die beschriebenen Planungen führen ohne entsprechenden Infrastrukturausbau zu weiteren und verschärften Engpässen im Knoten Münster." (Seite 25)
  • "Die zu erwartende deutliche Steigerung von in Münster Hbf beginnender und endender Linien wird der Bahnhof in seinem jetzigen Zustand nicht bewältigen können." (Seite 25, 34)

Münster Zentrum Nord

  • "Bereits jetzt besteht der Bedarf nach einer weiteren vollwertigen Bahnsteigkante." (Seite 16)

Zur Güterumgehungsbahn:

  • "Vor allem im Abschnitt Wanne-Eickel – Münster findet Güterverkehr der Relation Ruhrgebiet – Nordseehäfen statt." (Seite 10)
  • "Am Referenztag befuhr etwa die Hälfte der Güterzüge der Strecke 2200 die Güterumgehungsbahn Münster. Entsprechend fuhr die andere Hälfte über Münster Hbf" (Seite 10)
  • "Die Strecke nach Rheine ist nicht an die Güterumgehungsbahn angebunden, weshalb Güterzüge dieser Relation über Münster Hbf geführt werden müssen." (Seite 18)
  • "Die freizügige Nutzung der Güterumgehungsbahn ist jedoch eingeschränkt, weil die Strecke mehrheitlich eingleisig ist und die Einbindung in die angrenzenden Strecken niveaugleich erfolgt." (Seite 15, 18)
  • "Konkrete Planungen zur Erhöhung der Nutzlänge auf 740 m bestehen für das mittige Überholgleis in Sudmühle zur Überleitung auf die Güterumgehungsbahn Münster. I" (Seite 29)

Maßnahmen

  • "Gleiswechselbetrieb Münster Hbf – Münster Zentrum Nord - Reckenfeld", 6,5Mio€, ohne Zieldatum (Seite 27)
  • "Zusätzlicher Bahnsteig in Münster Hbf" für die WLE-Strecke nach Sendenhorst, 12Mio€, Ziel 2025 ("20S" und "20N", Seite 28)
  • "Zusätzliche bahnsteignahe Abstellgleise in Münster Hbf", ohne Kosten und Zieldatum (2 neue Abstellgleise südlich von Münster Hbf östlich der Streckengleise Richtung Lünen und Essen, weitere in Machbarkeitsprüfung, Seite 28)
  • "Beschränkung der Änderung der Zugkonfiguration in Münster Hbf", Zieldatum 12/2023 (Seite 39)
  • "Keine Teilumsetzungen der S-Bahn Münsterland ohne Infrastrukturausbau", Zieldatum 12/2023 (Seite 40)
  • "Erhöhung der Nutzlänge von Überholgleisen in Dülmen, Geist und Sudmühle", 26Mio€" - so teuer, weil z.B. in Sudmühle zwei BÜ geschlossen und der Verkehr anders geführt werden muss, Zieldatum 2029 (Seite 29). Dazu siehe auch "Der geplante Umbau des Betriebsbahnhofs Sudmühle für das 740 Meter Netz".

Darüber hinaus wird für eine S-Bahn Münsterland langfristig notwendig sein:

  • "zusätzliche Kreuzungsbahnhöfe und Begegnungsabschnitte an den eingleisigen Zulaufstrecken
  • Blockverdichtungen zur Verkürzung der Zugfolgezeiten in Folge von zusätzlichen Zugfahrten und Haltepunkten
  • Erweiterung bzw. Umbau der Bahnhöfe Münster Hbf, Münster Zentrum Nord und Münster-Hiltrup" (Seite 34)

Notizen

  • Das klingt so, als wollte man die S-Bahn (wird wohl die WLE-Strecke Münster-Neubeckum sein) nicht auch nur in Teilen (z.B. nur bis Wolbeck) in Betrieb nehmen wollen, solange nicht andere Maßnahmen am Hbf umgesetzt sind
  • Das klingt nicht so, als wollte man die GUB kurz- oder mittelfristig außer Betrieb nehmen