Historie: Die Verbindungskurven in der Vennheide
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Luftbild Vennheide von 1930 (VKMS)
Konzipiert, im Planum fertiggestellt aber nie mit Gleis belegt wurden die Verbindungskurven zur Strecke nach Lünen.
Es waren zwei Kurven vorgesehen:
Von Lünen aus Süden kommend in die GUB Richtung Osten, in das südliche, heute einzige Gleis (innere Kurve). Dafür waren keine besonderen Bauwerke notwendig, weil nichts gekreuzt, über- oder unterquert werden muss.
Von der GUB aus Osten kommend nach Lünen Richtung Süden (äußere Kurve), vom nördlichen Gleis aus, das es heute nicht mehr gibt (siehe auch "Historie: Das nördliche Gleis in der Vennheide"). Dafür musste die Kurve unter der GUB hindurch geführt werden. Um diese zweiteilige Brücke geht es weiter unten auf dieser Seite. Durch den hohen Damm bedingt (Unterführung der Strecke nach Lünen ) konnten sich die Gleise der Verbindungskurven und der GUB erst ein ganzes Stück weiter östlich auf der gleichen Höhe treffen.
Das "Gleisbündel" lag am rechten Bildende also wie folgt (von Norden nach Süden):
- Nach Mecklenbeck
- Nach Lünen
- Von Mecklenbeck
- Von Lünen
Die Verbindungskurven
Kurve im Wald
Im Wäldchen "Jesuiterbrook" nördlich des Kleingärtnervereins Vennheide e.V. sind deutliche Spuren dieser Arbeiten zu finden. Auch im Luftbild sind das breite Planum und die Gräben links und rechts daneben gut zu erkennen.
Die Brücke im Südgleis
Brücke über die Kurve nach Lünen, Blick nach Nordosten (Wolfgang Stork)
Der Abstand zwischen dem nördlichen und südlichen Gleis der GUB war nicht besonders groß, so dass die Unterquerung in einem recht flachen Winkel erfolgte, was eine relativ lange Brücke erforderte.
Mir ist spontan nicht klar, wofür das östliche, im Bild rechte Segment benötigt wurde, denn dort wird nichts überbrückt. Jemand eine Idee?
Update 05.01.2022: Herr Otmar Gährken hat sich gemeldet und spekuliert "Das geplante Gleis führte dicht an der westlichen Stützmauer und dann dicht an der nördlichen Stützmauer entlang und schnitt damit die beiden Brückensegmente in der Mitte. Dann macht das östliche Brückensegment Sinn und auch die lange nördliche Stützmauer. Als später die Brücke gebaut wurde, wurde eine "einfachere" Stützenkonstruktion gewählt, weil keine Kurve mehr nach Lünen gebaut werden sollte."
Klingt plausibel, finde ich, zumal im Luftbild das Planum der Kurve genau auf die Mitte der Brücke zu läuft. Warum man nicht damals schon einen Damm einzogen hat bleibt unklar, aber vielleicht wollte man sich Optionen offen halten.
Westliches Segment der Brücke über die Kurve nach Lünen (Wolfgang Stork)
Ältere Spekulation meinerseits: Die Kurve führte unter dem westlichen Teilstück der Brücke hindurch (im Bild links). Daher kommt es wohl auch, dass es auf der Nordseite des Pfeilers keine seitliche Stütze gibt - die wäre wohl im Weg gewesen. Siehe aber auch die bessere Theorie im vorherigen Abschnitt!
Das Gleis hätte im "Tal" zwischen den Dämmen des nördlichen und südlichen Gleises gelegen. Die lange Stützmauer auf der Nordseite des südlichen Gleises ist noch vorhanden.
Auf der Brücke über die Kurve nach Lünen, Blick nach Osten (Wolfgang Stork)
Nach 51 Jahren der Überwindung eines nicht vorhandenen Gleises wurde die Brücke 1981 abgerissen und durch schnöden Damm ersetzt.
Blick nach Westen, 1969 (Archiv Stiftung Eisenbahnmuseum Bochum)
Hier der Gegenschuss zum vorherigen Bild, wohl 15 Jahre früher, und noch auf Holzschwellen. Der Blick geht Richtung Mecklenbeck. Das Vorsignal des Einfahrsignals wird bereits angekündigt: 300m sind es noch.
Da die Herren ungezwungen über die doch recht lange Brücke spazieren darf wohl davon ausgegangen werden, dass die Strecke gesperrt gewesen ist.
Blick nach Westen, 1969 (Archiv Stiftung Eisenbahnmuseum Bochum)
Gleiche Blickrichtung wie zuvor, aber mitten auf der Brücke. Nieten waren 1930 anscheinend das Mittel der Wahl, was gut zu erkennen ist. Das war 1969 immer noch so, wie der Neubau der Kanalbrücke bezeugt.
Auf der anderen Seite verfügte die GUB über die erste vollständig geschweißte Eisenbahnbrücke der Welt - aber nur kurz.
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