Historie: Der geplante Anschluss nach Rheine
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Ursprünglich war auch ein Anschluss der Güterumgehungsbahn an die Strecke nach Rheine vorgesehen.
Abschnitt in Arbeit Mir ging lange Zeit lang nicht in den Kopf, was es mit der Anordnung der Gleise auf der Wolbecker Brücke und dem Pleister Tunnel auf sich hatte. Das ist aber gar nicht so schwierig zu verstehen, wenn man sich ein paar Dinge klar macht bzw. annimmt.
Der Rangierbahnhof in Gremmendorf war zweiseitig geplant. Das verstehe ich so, dass die Teile strickt in Fahrtrichtung Norden/ Süden getrennt waren. Ein kreuzungsfreier Übergang ist ohne Brücken oder Tunnel nicht möglich. Für so etwas wird im Rangierbahnhof kein Platz gewesen.
Wenn man nun Verbindungen von/ nach Nevinghof (Strecke nach Rheine) und Sudmühle (Strecke nach Osnabrück) haben will (unbedingt Skizze einfügen), kreuzen sich das Gleis von Sudmühle und nach Nevinghof. Ich fand erstaunlich, dass dabei sogar egal ist, ob die Verbindungen ein oder zweigleisig sind.
Genau aus diesem Grund wurde der Pleister Tunnel vorgesehen. Hier hätte das Gleise von Sudmühle das Gleis nach Nevinghof unterquert.
Die "Karte des Stadtbezirks Münster" des Landesarchivs Westfalen (Bestand Karten A, Signatur 11366) zeigt gestrichelt, wie die Anbindung ausgesehen haben könnte.
Streckenverlauf Anschluss nach Rheine Quelle: Luftbild: Google Earth, Streckenverlauf: aus vorgenannter Karte (LNRW), übernommen durch CT
Nach der Karte hätten sich die Zweige nach Osnabrück und Rheine bei Pleister getrennt
(wobei das bis zur Dyckburgstraße
oder gar Dingstiege
nicht nötig wäre) und wären bis zur Dingstiege mehr oder weniger parallel verlaufen.
Dann wäre die Strecke nach Rheine nach Westen abgebogen, hätte die Strecke nach Osnabrück
und den Kanal
knapp nördlich der Schleuse sowie den Schifffahrter Damm
in fast rechtem Winkel überquert, und wäre dann nach Norden auf die Strecke nach Rheine eingeschwenkt
.
Allerdings: Dieser Verlauf entspricht nicht dem unten geschilderten Plan, den ich für glaubhafter halte. Die Widersprüche: Das Gleis nach Nevinghof (Rheine) hätte zwischen den Gleisen nach/ von Sudmühle gelegen (und nicht westlich davon) und wäre in Pleister nach Westen abgezweigt (und nicht schon davor). Der im Bild gezeigte Verlauf erklärt auch nicht die Aufgabe des Pleister Tunnels (nämlich, das Gleis nach Nevinghof unter dem Gleis von Sudmühle hindurchzuführen).
Pläne der alten Wolbecker Brücke und der Plan "Umgestaltung der Bahnanlagen in u. bei Münster (Westf.) (vorläufiger Ausbau)" (den ich noch dringend besorgen muss!; Tipp von Michael Stach) legen folgenden geplanten viergleisigen Streckenverlauf ab dem Heumannsweg nahe:
Von Westen nach Osten:
- Von Sudmühle. Das Gleis wäre durch den Pleister Tunnel verlaufen und hätte so das Gleis von/ nach Nevinghof (d.h. Rheine) unterquert. Das ist übrigens der einzige Grund, warum es diesen Tunnel gebraucht hätte - ohne den Anschluss nach Rheine gibt es keine Notwendigkeit, hier eine Strecke zu kreuzen. Interessant auch, dass man sich hier die Mühe gemacht hat kreuzungsfrei zu bauen.
- Von und nach Nevinghof (d.h. Rheine; nach Plan Wolbecker Brücke nur nach Nevinghof)
- Ende vor der Brücke (unklar, welchem Zweck dieses Gleis gedient hätte - von Nevinghof? Dafür hätte der Pleister Tunnel aber "zweispurig" sein müssen)
- Nach Sudmühle
Aus all dem wurde aber nichts: Im Rahmen der Umstellung auf "die kleine Lösung" 1914 (siehe Bau) entfiel u.a. auch die Anbindung an die Strecke nach Rheine.
Bemerkenswert ist, dass ein Anschluss an das Gleis nach Rheine sogar heute noch möglich wäre, wenn man
- den Abzweig von der GUB nach Norden verlegt (etwa Höhe Überquerung Dyckburgstraße, dann klappt das mit dem Kurvenradius immer noch)
- die Zusammenführung mit der Strecke nach Rheine etwas nach Süden verlegt und so die Bebauung mit Wohnhäusern vermeidet
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