GE/PLV Mecklenbeck - Münster Kanal 2023

Aus GUB Münster

Hoch zu Gleiserneuerung Mai 2023

Diese Seite ist im Zustand "Erster Entwurf" vom 02.01.2024.

Bauphase 2

Zur ersten Bauphase gehörten "GE/PLV/TE Sudmühle Gleis 924 2023" und "GOS Münster Kanal - Sudmühle 2023".

Zu den Abkürzungen im Titel:

  • GE: Gleiserneuerung
  • PLV: Planumsverbesserung

Aus den Planungsunterlagen:

  • rund 3,4km Gleiserneuerung von km 0,489 (nach Weiche 743 = letzte Weiche Mecklenbeck) bis km 3,944 (vor Weiche 590, direkt vor der Kanalbrücke), neue Schienen mit Profil W54 wie bisher
  • die Stahlschwellen auf der Brücke über die Strecke nach Lünen werden durch Flachbetonschwellen ersetzt

In der Dokumentation ist unter anderem zu finden:

  • "Schienenstücke im Seitenbereich entsorgen", 2 Nähe ESig EMEK, 3 vor der Hammer Straße - die wurden mal irgendwann geplant und dann vergessen
  • Der alte Brückenkopf am Unterwerk stellt einen Engpass dar (90cm Abstand), der eine Gleisverschwenkung erforderlich macht

Ouvertüre (ab 12.06.2023)

Schon in den Tagen vor dem Beginn der eigentlich Bauarbeiten waren ein paar Aktivitäten zu beobachten.


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Kleinbagger und Bauwagen (CT)

Am Umspannwerk stand spätestens ab dem 12.06.2023 ein Kleinbagger und ein Bauwagen.

Ich dachte, dass wäre schon für die Gleisbauarbeiten, aber... es war etwas anderes.


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Bohrgerät (CT)

Mit diesem Anbau für den Bagger lassen sich Dinge drehen - wie zum Beispiel ein Bohrer.

Aber wofür?


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Der ehemalige Abzweig Unterwerk (CT)

Zwischen den mittlerweile von der Strecke abgehängten Schienen liegen blaue Plastikrohre.

Das sieht nach vielen Bohrlöchern aus...


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Sondierungsbohrungen (CT)

Und so war es auch! Aus dem regelmäßigen Muster der Bohrungen ist zu erkennen, dass es sich um eine Sondierung nach Blindgängern gehandelt hat.


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"X markiert den Ort" (CT)

Hier hat man etwas gefunden. Allerdings keinen Blindgänger, sondern ein Starkstromkabel, das in Plänen nicht an dieser Stelle eingezeichnet war, wie mir ein Arbeiter lachend verriet. Autsch...


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Hauptquartier (CT)

Am 15.06.2023 waren dann Kleinbagger und Bauwagen verschwunden. Dafür war eine Menge neues Gerät vor Ort: Ein mobiles Büro, zwei Generatoren, ein Materialcontainer und Werkzeug.


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Bohlen (CT)

Mit den Bohlen wurde eine Eingleisstelle gebaut, wie auf den Bildern der nachfolgenden Tage zu sehen ist.


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Engstelle altes Brückenportal (CT)

In den Ausschreibungsunterlagen wird darauf hingewiesen, dass dieses alte Brückenportal, ein Relikt der Verbindungskurve Nordgleis/ Hammer Strecke, eine Engstelle darstellt, für die das Gleis temporär verschwenkt werden muss, damit die Baumaschinen nirgendwo anrempeln.

Das ist nicht passiert; siehe dazu die Bemerkungen zum Abschluss der Arbeiten.


Tag 1 (16.06.2023)

Start der Arbeiten am zweiten Baulos!


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Ehemaliger Anschluss Unterwerk (CT)

Am Unterwerk (Blick von der Überführung der Hammer Straße; die Eisenbahnbrücke im Bild ist die Überführung der Hammer Strecke) ist noch alles ruhig. Links steht schon die Ausrüstung bereit.


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Bahnübergang Galgenheide (CT)

Am BÜ Galgenheide sieht man, dass zwischen dem Gleis, das in die GUB führt (706), und der Strecke Wanne - Münster ein Schutzzaun errichtet worden ist.


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Gleissperrung an GUB-Einmündung, Blick Richtung Münster (CT)

Dort, wo Gleis 706 sich nach rechts von der Strecke abwendet, installieren Arbeiter Schutzhalt-Tafeln (Sh 2) um die GUB zu sperren. Auch dort wurde ein Schutzzaun aufgebaut.


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Langsamfahrstelle am Beginn der GUB (CT)

Dort, wo die östlichen Ausfahrsignal des Bbf Mecklenbeck stehen, wurde eine Langsamfahrstelle mit 120km/h eingerichtet. So wirklich langsam scheint mir das als Laie nicht...

Auch zentral mit im Bild: Der Kilometer 0,0 der GUB.


Tag 2 (17.06.2023)

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Gesperrte Einfahrt zur GUB (Blick Richtung Westen) (CT)

Die beiden Gleise im Vordergrund vereinigen sich hinter mir zu dem einen Gleis Richtung Unterwerk und Kanal. Wie man sieht ist die GUB gesperrt, und ein Schutzzaun trennt Arbeiter vom laufenden Verkehr auf der Strecke Wanne - Münster.


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Gesperrte Einfahrt zur GUB (Blick Richtung Osten) (CT)

Blick in die GUB hinein - das ist die oben angesprochene Weiche. Die blau-weiße Raute rechts, das Signal El 6 "Halt für Fahrzeuge mit gehobenen Stromabnehmern", weist darauf hin, dass auf dem Draht über dem Gleis zur Zeit kein Saft ist.

Klar kann man auch mit Stromabnehmern oben hier reinfahren, nur muss man dann ab der ersten Steigung schieben.


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Zweiwegebagger unter der B51 (CT)

Unter der breiten Brücke der B 51 werkelt einsam ein Zweiwegebagger. Ungefähr ab hier wird (Richtung Mecklenbeck, also links) von Hand umgebaut.


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Installation von Referenzpunkten (CT)

Der Trupp installiert mit dem Bagger Referenzpunkte, zwischen denen Fäden gespannt werden. Da gibt es bestimmt einen Fachausdruck für...


Tag 3 (18.06.2023)

Heute ist Sonntag, und es wird ein langer und interessanter Tag an Baustelle und Umgebung! Da ich nie weiß, was an welchem Tag passiert, fahre ich mit dem Rad an eine Stelle der GUB und arbeite mich der Strecke entlang vor bis ich etwas Interessantes sehe.

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Schutznetze an Brücke Kappenberger Damm (CT)

Start heute: Bahnhof Mecklenbeck. Dort ist nichts los.

Entlang der Strecke sieht man Vorbereitungen für die Arbeiten, wie diese Schutznetze an der Brücke über den Kappenberger Damm.


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Schutznetz an Brücke Kriegerweg (CT)

So auch am Kriegerweg - hier verhindern ebenfalls Netze, dass Dinge im falschen Moment auf den Kriegerweg (links) oder die Strecke nach Lünen (rechts) fallen.


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Bauzug auf Unterführung Lüner Strecke (CT)

Gerade als ich über die Fußgängerbrücke über die Lüner Strecke radle schiebt sich der Bauzug schon über die Eisenbahnbrücke Richtung Mecklenbeck (rechts). Verflixt - zugegeben nicht das Wort, dass ich damals gebrauchte - ich bin etwas spät dran! Hätte ich mal besser zuerst am Umspannwerk geguckt.


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Bettungsreinigung den Berg hinauf (CT)

Die Fußgängerbrücke an der Drachterstraße ist ein super Beobachtungsort für die Bauarbeiten, und hier werde ich die nächsten Tage noch öfter stundenlang stehen und von der Sonne gebraten.

Leider ist die Bettungsreinigungsmaschine schon an der Brücke vorbei gefahren als ich eintreffe, so dass ich nur aus größerer Entfernung ein paar Bilder schießen kann.

Dafür gibt es eine Sicht auf den gesamten Zug samt "Wohnwagen" am Ende. Die haben wohl schon ein paar Jahr auf dem Buckel!


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Bettungsreinigungsmaschine (CT)

Ein Mords-Maschinenpark ist das, was sich als Bauzug die Rampe zur Brücke über die Lüner Strecke und den Kriegerweg herauf müht.

Da es hier nicht wie zwischen Pleister und Sudmühle ein Parallelgleis gibt, auf das Abraum umgeladen werden kann, müssen die Silowagen alles speichern, was von der Bettungsreinigungsmaschine ausgesondert wird.

Auch heute ist es wieder heiß und trocken, wie praktisch den gesamten Juni. Ich schmelze schon beim Fotografieren - Respekt, wer unter so Bedingungen jeden Tag schwer arbeitet.


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Frisch gemachtes Bett (CT)

Das Resultat: frischer Oberbau auf Geovlies, das gleich mit eingebaut worden ist. Das Gleis liegt noch ein bisschen wellig, aber dafür ist ja die Stopfmaschine da.

Faszinierend, wie geradezu "labberig"-flexibel Gleis in der Landschaft liegt, wenn doch ein kurzes Stück Schiene komplett starr zu sein scheint.

Dann eine größere Pause. Die Silowagen sind voll und werden abgekoppelt. Eigentlich kann es ja nur Richtung Mecklenbeck gehen!


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Zugeigene Staubwolke, Mecklenbeck (CT)

Also rauf auf's Rad und geschwind zum Betriebsbahnhof Mecklenbeck. Dort kommt der von 215 027 gezogene Silowagen-Zug gerade zum Stehen.

Der Schmutz im Altschotter sorgt zusammen mit der trockenen Hitze für eine Zug-umhüllende Staubwolke. Ich muss an Pig Pen von den Peanuts denken...


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215 027 wartet in Bbf Mecklenbeck (CT)

Ich schieße ein paar Bilder von der Lok und komme mit dem Lokführer in ein nettes Gespräch. Der ist verblüfft, dass ich "vorhersagen" kann, wohin es jetzt gleich geht (OK; Dank Studium der Ausschreibungsunterlagen) - nach Haltern nämlich, um dort den Alt-Schotter zu entladen.


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Blick ins Cockpit (215 027) (CT)

So sieht es in der guten Stube aus - ein recht kleiner Führerstand mit dem wie ein Lenkrad anmutenden Fahrtregler auf der rechten Seite, und das war es auch schon. Mehr oder weniger ;-)


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Blick ins Innere (215 027) (CT)

Weiß jemand, welche Aggregate hier zu sehen sind? Ein Mixer wird es nicht sein...


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Blick ins Innere (215 027) (CT)

Das ist laut Risszeichnung der Bremswärmetauscher, und der liegt wieder über dem hydraulischen Getriebe. Diverse in Öl laufende Schaufelräder verbinden Motor und Räder auf nicht-starre Weise.

Ich überlege - wenn ich jetzt schnell zum Hauptbahnhof radle, schaffe ich es dann rechtzeitig nach Haltern um etwas vom Entladen zu sehen? Müsste klappen! Gesagt, getan.


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Bahnhof Haltern (CT)

Die Abfahrtszeit passt super und alles in allem bin ich keine Stunde später in Haltern. Unterwegs habe ich den Zug nicht bewusst gesehen. Irgendwo überholt haben müssen wir ihn, denn...


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Einfahrt in Haltern (CT)

...kaum bin ich angekommen fährt der Silozug ein und zuckelt auf die Südseite des Bahnhofs. Perfektes Timing bzw. persönliches Glück.


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212 055 in der Ferne (CT)

Auf der Südseite stehen Flachwagen, leere und welche, die mit Betonschwellen beladen sind. Auch die 212 055 ist am rangieren; die haben wir schon bei den Bauarbeiten in Sudmühle öfter gesehen.


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Entladung der Silowagen (CT)

Bei der Entladung der Silowagen staubt es wieder gehörig. Kein Wunder, weil jeder Wagen in den nächsten entlädt und dabei das Material 2m tief in das nächste Silo fällt.


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Beladung mit Betonschwellen (CT)

An den Gleisen der Abstellgruppe geht es mega-geschäftig zu. Rechts die gerade angekommenen Silowagen aus Münster, dann die 218 455, die ich in den nächsten Tagen noch öfter sehen werde, und schließlich werden noch Flachwagen mit Betonschwellen beladen, die irgendwann zuvor angeliefert worden sind.

Das Nummernschild des Autos links gibt einen Hinweis auf die ausführende Baufirma - Joseph Hubert in Nürnberg (https://jhubert.de/).


Tag 4 (19.06.2023)


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Lücke im ehemaligen Anschlussgleis (CT)

Heute starte ich meine "Inspektion" am Unterwerk. Dort fällt mir auf, dass im (mittlerweile von der Strecke getrennten) Anschlussgleis ein Stück herausgetrennt wurde. Warum das? Fragen kostet nix, und ich bekomme auch heute wieder freundliche und geduldige Antworten. Wie nett!

Man hat bei Arbeiten in der Nähe des Gleises Funken sprühen sehen und vermutet, dass vielleicht in den Schienen, die ja durch das komplette Umspannwerk verlaufen, eine Spannung induziert wird.

Kann das sein? Ich denke... physikalisch nicht völlig abwegig! Bei Hochspannung ergibt sich zwischen (der im Werk tief hängenden) Leitungen und Erdboden ein Feld von mehreren 1000V pro Meter. Da wird auch ein Magnetfeld mit verbunden sein, dass sich dank Wechselspannung mehrmals pro Sekunde ändert. Vielleicht reicht das aus, um die beobachteten Phänomene zu erklären.


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Bettungsreinigung, Teil 2 (CT)

Anscheinend hat man gestern nach dem Entladen der Silowagen in Haltern nicht mehr viel gemacht, denn die Bettungsreinigung startet heute Morgen wieder an der Stelle, an der man gestern aufgehört hat - kurz vor der Brücke.


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Brücke Lüner Strecke/ Kriegerweg (hier: über der Lüner Strecke) (CT)

Es brennt nicht etwa der Hochspannungsmast oder der Zug, sondern der Staub von den Rüttelsieben erhebt sich in dichten Wolken über die Strecke.

Die Bedienmannschaft trägt zwar Gehörschutz, aber keine Feinstaubmasken. Ich persönlich war froh, bei den gleichen Arbeiten in Sudmühle meine Corona-Maske dabei gehabt zu haben.


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Brücke Lüner Strecke/ Kriegerweg (CT)

Die Brücke vermittelt einen Größenmaßstab zu Rüttelsieben (links) und Schotterförderung (rechts), die nicht mal ganz ins Bild passen. Das ist eine wirklich lange Maschine!


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Bomben-Sondierung (CT)

Rein zufällig sehe ich, dass nicht nur am Unterwerk sondern auch hier am Kriegerweg nach Blindgängern gesucht worden ist. Markiert oder ausgebaggert ist nichts, also hat man wohl nichts Verdächtiges gefunden.

Ich muss mal in den NCAP-Bildern schauen, ob es einen Hinweis auf luftgelandetes Altmetall an dieser Stelle gab. Etliche wassergefüllte Krater neben dem Bahndamm gab es auf jeden Fall.

Das Katasteramt Münster hat (nicht-öffentliche) Lidar-erfasste Höhenprofile, die auch kleinste Strukturen der Erdoberfläche sichtbar machen. Vermutlich hat man in solchen Daten etwas gesehen, das man erst mal untersuchen wollte, bevor man den Untergrund kräftig durchrüttelt.


Tag 5 (20.06.2023)

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Bettungsreinigungszug, Brücke Kappenberger Damm (CT)

Im Westen nichts Neues - weiter geht es mit der Bettungsreinigung Richtung Mecklenbeck. Diese ist bald dort angekommen; nach links sind es nur noch ca. 300m bis zum Ende der Baustelle.


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Silozug nach Norden, Bbf Mecklenbeck (CT)

Im Betriebsbahnhof Mecklenbeck erspähe ich einen Silozug Richtung Münster - die Richtung verstehe ich nicht ganz, aber ich bin mir sicher, dass sich jemand dabei etwas gedacht hat ;-)


Tag 6 (21.06.2023)


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Reparatur Stromkabel (CT)

Bei der Suche nach etwaigen Blindgängern um Unterwerk hat man zwar zum Glück keine Bomben gefunden, aber praktisch "festgestellt", dass Starkstromkabel nicht so lagen wie im Plan ausgewiesen.


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Treffer versenkt (CT)

Der Bohrer hat das Kabel genau erwischt. So viel Pech muss man bei einem Abstand von vielleicht 80cm zwischen zwei Bohrungen erst mal haben, ein 2cm breites Kabel zu treffen.


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Schienen-Schere (CT)

Mit diesem Bagger-Anbau werden Altschienen in transportable Stücke zerknackt. Vier Schrauben halten jeweils eine gehärtete Schneidplatte oben (gut zu sehen) und unten (nur Oberkante sichtbar) in ihrer Halterung fest.


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Silowagen nach Mecklenbeck (CT)

Zur Fußgängerbrücke an der Drachterstraße komme ich rechtzeitig genug um einen Silozug Richtung Mecklenbeck entschwinden zu sehen.

Nichts wie mit dem Rad hinterher! In den vier Wochen der Bauarbeiten habe ich mindestens 600km mit dem Drahtesel zurückgelegt. Dabei ist die GUB "nur" 12km lang... Für 50 mal auf- und abfahren hat es also gereicht. Ich fühle mich richtiggehend fit wenn ich das lese...


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Rangieren in Mecklenbeck (CT)

Erwischt - in Mecklenbeck wird rangiert, und der Bettungsreinigungszug wird in die GUB eingeschoben. Zuerst die Maschine, dann die Silowagen. Dann geht es los, das letzte Stück die Galgenheide entlang.


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Schotter ausbaggern (CT)

Hier läuft die Förderkette von rechts nach links unter der Schiene und baggert den Schotter aus. Von da geht es über den schrägen Auslieger nach oben zu den Rüttelsieben.

Ein Arbeiter im Cockpit unter der Maschine steuert und überwacht das Ganze. Das muss ein besonderes Vergnügen sein, dort bei Bullenhitze und Lärm den ganzen Tag durchgerüttelt zu werden, mit Blick immer auf die gleiche Szenerie.


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Schotter sieben (CT)

Mehrere Rüttelsiebe trennen mit Getöse die Spreu (Bruchstücke und Schmutz) vom Weizen (brauchbaren Schotter). Dazu wackelt außerdem die ganze Umgebung.


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Schotter absetzen (CT)

Nicht sehr gut zu sehen, aber hier rieselt der brauchbare Schotter wieder ins Gleis zurück und wird von einem Pflug verteilt.


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Abraum verladen, von unten (CT)

Über die Maschine hinweg trägt ein Förderband den Abraum in den ersten Silowagen. Deren Boden besteht aus einem einzigen großen Förderband. Auf diese Weise gelang der Inhalt zum anderen Ende, und dort auf ein Förderband zum nächsten Silowagen.

Das ist so aufwändig wie es klingt! Jeder Wagen hat einen eigenen nicht mal besonders kleinen Dieselmotor und eine Person, die den Wagen bedient.


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Abraum verladen, von oben (CT)

An der Überführung der B51 gibt es die Gelegenheit, den Straßen-Damm etwas zu erklettern und eine Ansicht von oben zu bekommen. Hier noch einmal das Vorderende der Bettungsreinigungsmaschine und die Verladung von Schutt in den ersten Silowagen.


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Förderkette ausgebaut (CT)

Die Förderkette ist ausgebaut. Dazu hat man die Gleise trennen müssen, denn die Kette verläuft im Betrieb UNTER den Gleisen. Der Ausleger ist eingefahren und seitlich angelegt. So kann die Maschine normal auf einer Bahnstrecke fahren.


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Abfahrt Silowagen (CT)

Der Abraum muss auch irgendwo hin, und das ist zur Entladestelle in Haltern. Dorthin geht es jetzt, von 215 027 gezogen.


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Bauzug-Panorama (CT)

Vom Haltepunkt Mecklenbeck aus, auch kein schlechter Ansitz für Fotografen, präsentiert sich der Bauzug in ganzer Länge, und das sind ein paar hundert Meter.


Tag 7 (22.06.2023)

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SVV am Kriegerweg (CT)

Die ganze Zeit war es heiß und trocken, aber heute gießt es wie aus Kübeln. Ich ströme mit dem Rad zum Kriegerweg, und dort ist die "Sand Verteil- und Verdicht-Maschine" zu Gange.

Musste ich nachschlagen, zumal auch von hier unten nichts zu erkennen war - damit wird unter dem Schotter eine Sandschicht eingebaut.

Da mir nun das Wasser aus dem Hosenbein rinnt lasse ich es für heute gut sein und bin morgen wieder dabei.


Tag 8 (23.06.2023)

Heute ist nicht so viel los - vielleicht ist man mit den Arbeiten besser als gedacht vorangekommen und kann einen Puffertag für eine Pause nutzen.

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Eingleisstelle Unterwerk (Richtung Blick Mecklenbeck) (CT)

Am Unterwerk treffe ich ein paar Arbeiter und darf auf explizite Einladung hin ein paar Bilder nahe der Gleise knipsen. Ich bin immer wieder sehr happy, dass ich als Zaungast so freundlich behandelt werde.

Hier die temporäre Eingleisstelle am Unterwerk, aus dicken Bohlen aufgebaut. Der von der Strecke abgetrennte Abzweig hat in diesem Sommer noch ein paar Meter eingebüßt. Damit ist nun auch die Gleissperre komplett verschwunden.


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Eingleisstelle Unterwerk (Richtung Blick Kanal) (CT)

Der Gegenschuss Richtung Kanal. Die Motor-Schrauber liegen in Reihe und Glied bereit für die morgigen Arbeiten.


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Panorama Schutzzaun Bbf Mecklenbeck (CT)

In Mecklenbeck braten die Holzschwellen in der Hitze - ich denke jeder, der sich für Eisenbahn interessiert, kennt diesen ganz unverwechselbaren Geruch.


Tag 9 (24.06.2023)


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Zug mit Neuschienen in Mecklenbeck (CT)

Die neuen Schienen sind da! 212 055 rangiert in Mecklenbeck um in die GUB einzufahren.

Mit Rad bin ich gerade schnell genug um mich an diversen Positionen jeweils bevor der Zug vorüberfährt für ein Foto aufzustellen.


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Über den Kappenberger Damm (CT)

Es geht über den Kappenberger Damm und die vor relativ kurzer Zeit renovierte Brücke...


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Die Rampe vom Kriegerweg herab (CT)

...über die Brücke über den Kriegerweg und die Strecke nach Lünen herunter Richtung Fußgängerbrücke Drachterstraße, von der aus ich dem Abladen der Schienen zusehe.


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Schiene abziehen (CT)

Dazu packt ein Zweiwegebagger das Ende der Schiene und bewegt sich rückwärts vom Zug weg. Dabei zieht er die Schiene von der Ladefläche, was gehörig Reibungshitze zu verursachen scheint, denn es qualmt und raucht an der Hinterkante des Wagen dort, wo die Schiene drüber rutscht.


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Blick ins Cockpit (212 055) (CT)

Von der Brücke ergibt sich die Möglichkeit, einen Blick ins Cockpit zu werfen. Rustikale Technik, mit dem Computerbildschirm der EBuLa links davon (Elektronischer Buchfahrplan und Verzeichnis der Langsamfahrstellen).


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212 055 am Unterwerk (CT)

Am Unterwerk wird kurz für eine Pause gestoppt.


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Zwischenergebnis (CT)

So sah es nach dem Ablegen der Neuschienen aus. Innen das alte Gleis, außen das rostige Neue.


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Nächtliches Schienenrücken (CT)

Abends ging es dann weiter. Die neuen Schienen wurden per Bagger passend gerückt, damit morgen beim Schwellen- und Gleiswechsel alles genau so liegt, wie man bzw. die Maschine es braucht.


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Materialbeschaffung (CT)

Die Baustelle ist gut beleuchtet, und auch die neue Kamera tut ihr Bestes.


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Schienen verlaschen (CT)

Die neuen Schienen werden miteinander verlascht, damit die Umbaumaschine den Strang unterbrechungsfrei aufnehmen und verlegen kann.


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Mond und Venus über dem Kriegerweg (CT)

(Mein) Tag geht zu Ende mit einem Blick Richtung Mecklenbeck, mit dem Mond links oben und Venus rechts knapp über den Wipfeln der Bäume.


Tag 10 (25.06.2023)


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Innen alt, außen neu (CT)

Die Ausgangssituation bei Tageslicht: Neues, rostiges Gleis außen; altes Gleis innen, und in der Mitte Eisenkleinteile für die Montage, denn die alten gehen in den Schrott.


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Klar zum Start (CT)

Die Mannschaft am Beginn der Umbaustrecke erwartet den Umbauzug aus Mecklenbeck.

Das Vorsignal gehört zum Einfahrsignal für den Bbf Kanal. Ganz im Hintergrund ist die Überführung der Hammer Straße zu sehen.


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Anfahrt des Umbauzugs (CT)

Da kommt er an: Wohnwagen, Umbaumaschine und jede Menge Betonschwellen. Zu viele Betonschwellen, wie sich wenig später herausstellen wird.


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Einbau der Gleisbaumaschine (CT)

Arbeiter machen die Maschine startklar, in dem Altgleis und Neugleis eingefädelt werden.


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Portalkran-Wagen (CT)

Die erste Fuhre alter dunkelgrauer Betonschwellen liegt schon auf und wird gleich von einem zweiten Laufkran abgeholt, der sie ans Ende des Zuges bringt.


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Hydraulik auf Portalkran-Wagen (CT)

Eine Betonschwelle wiegt je nach Bauart bis zu 400kg pro Stück. Da die Kräne immer eine ganze Lage davon anheben braucht es schon ganz ordentlich Hydraulik und Mechanik, um hier nicht die Grätsche zu machen.


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Zu viel des Guten (CT)

Dann stocken die Arbeiten. Mir ist erst nicht klar warum, aber dann wird ein Teil der Wagen mit den Betonschwellen abgekoppelt und allein den Berg zum Kriegerweg hinaufgezogen. Das war wohl ein bisschen viel Hangabtriebskraft für die Umbaumaschine!


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Kleinteile-Bunker (CT)

Die alten Eisenkleinteile werden magnetisch aufgelesen und gebunkert.


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Eisen-Kleinteile (CT)

Zu sehen sind Eisenkleinteile der so genannten K-Befestigung mit

  • Hakenschraube (mit einem halbmondförmigen Kopf, der in die Rippenplatte greift, die an der Schwelle fix befestigt)
  • einem rechteckigen Klemmstück, mit dem das gehalten wird
  • Unterlegscheibe
  • Mutter

Heute üblich ist die W-Befestigung mit Klemmspange und einer Schraube, die in einem Dübel direkt in der Schwelle steckt, und genau damit werden die neuen Schienen montiert, wie in den nachfolgenden Bildern zu sehen ist.


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Förderlore Eisen-Kleinteile (CT)

Die Eisenkleinteile werden zunächst in einem Behälter gesammelt. Wenn dieser voll ist, läuft der Behälter den im vor-vor-Bild gezeigten Wagen entlang und entleert sich an der entferntesten Stelle, an der noch Platz ist.


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Alt raus, neu rein (CT)

An der Oberseite der Umbaumaschine werden die alten Schwellen abgelegt (vorne, dunkelgrau) und die neuen Schwellen eingezogen (hinten, hellgrau). Den Transport von und zur Maschine übernehmen die Laufkräne.


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Ablage neuer Schwellen (CT)

Hier sind zwei Dinge gut zu erkennen. Da ist zum einen die Ablage der neuen Schwellen im Schotter, die im gleichen Arbeitsgang auf den richtigen Abstand verzogen werden.

Dann sieht man wie neue Schiene (außen) und alte Schienen den Platz wechseln. Die neue Schiene wird auf die Schwellen aufgelegt und montiert während die alte Schiene seitlich abgelegt wird.


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Nacharbeiten (CT)

Nach dem die Umbaumaschine durch ist gibt es immer noch genug zu tun. Als da wäre: Schrauben von Hand eindrehen und Klemmspangen einlegen...


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Spurweite checken (?) (CT)

...den Abstand der Gleise (Spurweite) prüfen... (wenn das hier etwas anderes ist, dann bitte Meldung an mich)


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Schrauben anziehen (CT)

...und die Schrauben anziehen, mit dem Motor-Schraubendreher, der beim erreichen des Soll-Drehmoments automatisch die Kraft reduziert.


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Innen neu, außer alt (CT)

So sieht es nachher aus: Neue Schwellen mit den neuen Gleisen darauf, daneben die alten Gleise im Schotter.


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Das heutige Zugpferd: 215 018 (CT)

Heute war die 215 018 dran, den Bauzug anzuführen.


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Altschienen adé (CT)

Kaum ist man mal ein paar Stunden nicht an der Baustelle, verpasst man was. In diesem Fall das zerknacken der Altschienen mit der am Bagger montierten Gleisschere und den Abtransport Richtung Unterwerk.


Tag 11 (26.06.2023)

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Altschienen-Stück am Unterwerk (CT)

Links liegen die in Stücke zerknackten Altschienen. Der Ausdruck "zerknackt" hat schon seine Richtigkeit; man sieht an den Schienenenden, dass die Schienen brechen, wenn große Scherkräfte ausgeübt werden.


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Manueller Umbau unter der B51 (CT)

Um die Überführung der B51 herum geht der Handumbau weiter. Hier sammelt ein Zweiwegebagger die alten Betonschwellen auf. Vom Transportwägelchen geht es dann vermutlich im Bbf Mecklenbeck auf Flachwagen weiter.


Tag 12-14 (27-29.06.2023)

Am 27.06.2023 wurde unser Kater operiert; eine größere Angelegenheit. Bei allem noch so nerdigem Interesse an der GUB geht die Familie vor! Nach einigem Zittern und Bangen um das Kerlchen war nach ein paar Tagen alles zumindest wieder so weit im Lot, dass ich mich für deutlich kürzere Zeiten als zuvor wieder an die Bauarbeiten traute.

Tag 15 (30.06.2023)

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Neuer Schotter zwischen Unterwerk und Kanal (CT)

Laut Ausschreibungsunterlagen war auch die Strecke zwischen Unterwerk und Kanal Teil der Gleiserneuerung.

Nur - passiert ist das nicht! Zwar wurde neuer Schotter hinzugefügt, aber die Bettung wurde nicht gereinigt, die Schwellen wurden nicht erneuert und die Gleise wurden nicht gewechselt.

Mir ist nicht bekannt, ob das eine Änderung am Plan vor Beginn der Bauarbeiten war, oder ob man während des Umbaus den Plan ändern musste.


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Neue Schienen an der Eingleisstelle (CT)

Wie man hier an der temporären Eingleisstelle am Unterwerk sieht liegen beide neuen Gleisstränge südlich der Strecke. Da lagen sie im Dezember 2023 immer noch!

P.S.: Auf dem Gleiskörper stehe ich mit ausdrücklicher Erlaubnis und unter Aufsicht der weiterhin sehr freundlichen Arbeiter. Man fragte mich schon scherzhaft, wo ich die letzten Tage gewesen bin (Erklärung? s. Eintrag vom 27.06.2023).


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Neue Schienen westlich der Hammer Straße (CT)

Auch zwischen der Überführung der Hammer Straße und der Fußgängerbrücke über die Drachterstraße lagen neue Gleise neben der Strecke, gleich vierfach. Im Dezember 2023 auch noch? Muss ich noch mal nachgucken fahren.


Tag 16-18 (01-03.07.2023)

Die Gleise zwischen Unterwerk und Kanal wurden nicht gewechselt (leider nicht gefragt, warum), und allgemeines Aufräumen war angesagt.


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Zweiwege-Hubsteiger (CT)

Am Weg zum Unterwerk standen zwei Fahrzeuge, die offensichtlich etwas mit Oberleitungen zu tun haben. Im Einsatz habe ich sie nicht gesehen; ich wüsste auch nicht, was es an der Oberleitung zu tun gegeben hätte. In der Ausschreibung war diesbezüglich nichts erwähnt.


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Spezialfahrzeug mit Stromabnehmer (CT)

Noch ein Hubsteiger, aber mit Pantograph. Dient der zur Erdung? Siehe auch https://www.powerlines-group.com/spl/powerlines.nsf/sysPages/x4A47AF267B010FF9C1257F500043D7F7.


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Unterwerk, Blick Richtung Mecklenbeck (CT)

Das Material ist verladen, der Bürocontainer verschwunden - die GUB kehrt zum Alltag zurück.


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Unterwerk, Blick Richtung Kanal (CT)

Wie schon zuvor geschrieben ist der abgetrennte Abzweig nun noch kürzer und auch die Gleissperre ist verschwunden.


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Endergebnis manueller Umbau (CT)

Auch unter der Überführung der B51 ist der manuelle Umbau abgeschlossen.


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Langsamfahrstelle (CT)

Eine Langsamfahrstelle mit 70km/h (statt sonst 90km(h) weist noch darauf hin, dass hier kürzlich gebaut wurde.


Das war's von den Bauarbeiten 2023! Vielen Dank für's reinschauen; ich hoffe, Fotos und Text haben gefallen.